Mein Papa hat Trauma

Katholische Familienstiftung für Soldaten

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„Bist Du so etwas wie ein Streitschlichter?“

Ende Juni sind die ersten vier Monate der Betreuung von 4 Bundeswehrfamilien im Rahmen von „Mein Papa hat Trauma“ vorbei - Zeit für einen Zwischenbericht:

Dipl. Sozialpädagogin, traumazentrierte Fachberaterin und Traumapädagogin (i.A.) Martina Müller von amitum hat im Auftrag der KAS im März mit der Arbeit in den ersten vier von insgesamt sieben Familien begonnen. In allen Familien liegt bei einem Elternteil eine einsatzbedingte und diagnostizierte PTBS vor, die bereits behandelt wird. Auftrag von Frau Müller ist es, sich um die insgesamt 6 Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren zu kümmern, ihnen die Situation in der Familie verständlich zu machen, ihre Fragen zu beantworten und kindgerechte Hilfen an die Hand zu geben.

Fragen gibt es bei den Kindern viele: „Was passiert bei einer PTBS im Kopf?“, „Warum ist Mama manchmal so komisch?“, „Was macht die Therapie mit Papa?“, „Habe ich Schuld am Streit?“, „Warum mag mich keiner?“, „Wann hört die PTBS auf?“. Die Verunsicherung der betroffenen Kinder ist groß.

Neben diesen Fragen wurden in den Treffen von den Kindern erlebte Belastungen und Sorgen wie Streit in der Familie, Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen sowie das Einsortieren elterlichen bzw. kindlichen Verhaltens im Alltag unter den besonderen Bedingungen altersgerecht besprochen. Genutzt wurde dabei u.a. kindgerechtes Psychoedukationsmaterial wie z.B. das Stoffmonster TUPI, der Hoberman Sphere oder die Puppe Paul(a). Die konkrete Arbeit erfolgte dabei sowohl auf Kinderebene, Elternebene, alleine, mit Geschwistern, in verschiedenen Eltern-Kind-Konstellationen oder im gesamten Familienrahmen – je nach Thema und Erfordernis. Großer Wert wurde begleitend auf Stabilisierungsarbeit gelegt. Die Sammlung und Beantwortung kraftgebender Fragen wie „Was habe ich schon alles Schönes erlebt?“ oder „Was tut mir in der Familie gut und macht Spaß“, die Einführung von kraftgebenden Ritualen, von kindgerechten entlastenden Körperübungen, das Malen von Kraftbildern oder Basteln von Krafttieren und Freudetagebüchern sind große und willkommene Hilfen für die Kinder und ihre Eltern.

Bisher dauerten die Treffen regelmäßig länger als ursprünglich geplant. Zum Ende des Projekts berichteten die Kinder: „Mir hat es gut gefallen, dass du da warst. Jetzt weiß ich, dass beim Papa manchmal einfach die Gedanken wegfallen und ich daran keine Schuld habe.“ Es fielen auch die Aussagen: „Es wäre besser gewesen, Du wärest früher gekommen“ und „Schade, dass es schon vorbei ist“.

Im August/September beginnt die Arbeit mit 3 weiteren Familien. Wir werden berichten ...“

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